Nach zwei Jahren mit Verboten und Einschränkungen haben sich die Red Lions Reinach bei ihren wichtigsten Geldgebern eindrücklich zurückgemeldet. 50 Sponsoren und Business-Member wurden ans Schlagerspiel zwischen den ZSC Lions und dem HC Lugano nach Zürich eingeladen. Der Abend endete sportlich mit einem Herzschlag-Finale und erfreulichen News vom Klub.
Die Corona-Pandemie hat bei den Klubs massive Schäden angerichtet. Viele Amateurvereine gehen buchstäblich an Krücken. Das Überleben hängt von der Unterstützung durch ihre wichtigsten Geldgeber ab. Diesbezüglich sind auch die Red Lions Reinach keine Ausnahme. Sponsoren, Business-Member, Werbepartner, Fans und Sympathisanten haben zwei Jahre lang bezahlt, ohne die versprochenen Gegenleistungen vollumfänglich zu bekommen. Während die Saison 2020/21 nach nur acht Runden vorzeitig beendet wurde, lief die Qualifikation 2021/22 in abgekürztem Verfahren. Vom 20. Dezember bis 27. Januar ruhte der Spielbetrieb total. Playoff-Kandidaten wie die Red Lions Reinach und die Argovia Stars hatten keine echte Chance zur Verbesserung der Ranglistenposition mehr. Man kann also durchaus von einer verfälschten Meisterschaft sprechen.
Swiss Life Arena öffnet erst im November

Umso schöner, dass es die Mannen um den neuen Klub-Präsidenten Martin Zobrist und Finanzchef Carl von Heeren doch noch geschafft haben, den Sponsoren und Business-Membern in Form einer Einladung zum National-League-Schlager ZSC Lions – HC Lugano im Zürcher Hallenstadion für ihren finanziellen Einsatz zu danken. Ein erster Versuch am 2. Januar scheiterte, weil der ZSC-Gegner Rapperswil kurzfristig in Quarantäne musste. Am vergangenen Samstag klappte es. Generös wie immer, offerierte der frühere SC Reinach-Spieler und langjährige ZSC-CEO Peter Zahner den 50 Gästen einen komfortablen Sitzplatz. Der Werbebotschafter des Aargauer Erstligisten liess es sich zudem nicht nehmen, am vorgängigen Brunch der Gäste im «Stadiönli» (direkt neben dem Hallenstadion gelegen) teilzunehmen und mit exklusiven News zur Zukunft des Titelkandidaten aufzuwarten. Dank Geldern vom Bund und Swiss Olympics haben die ZSC Lions die Pandemie einigermassen unbeschadet überstanden, aber die Vorfreude auf das neue Stadion in Zürich-Altstetten wird durch eine Bauverzögerung getrübt (24’000 Schrauben im Dach müssen ausgetauscht werden). Laut Zahner wird die neue Heimspielstätte deshalb erst Mitte November verfügbar sein. Die Saison 2022/23 beginnt für den Stadtklub deshalb mit einer Serie von Auswärtsspielen. Der ZSC-Hauptverantwortliche sieht aber auch beim Absatz von Saisonkarten grössere Probleme: «In der Pandemie haben sich viele Fans von Massenveranstaltungen abgewendet, respektive anderweitig orientiert. Wir alle werden uns sehr anstrengen müssen, um sie ins Stadion zurückzuholen.» Mit dem Herzschlag-Finale und einem 5:4-Erfolg im Klassiker gegen Lugano haben die ZSC Lions diesbezüglich immerhin schon eine erste Duftmarke gesetzt. Oder war diese Vorstellung etwa eigens für die Gäste aus Reinach inszeniert…?
Christoph Schmutz neuer BC-Verantwortlicher

Obwohl es wegen Corona einige Abmeldungen gab, war der Car von Estermann-Reisen von Reinach nach Zürich bis auf den letzten Platz gefüllt. In die entstandenen Lücken sprangen vier Spieler, womit sich ein interessanter Austausch zwischen Aktiven und den wichtigsten Geldgebern ergab. Carl von Heeren nutzte den Event, um auch die Vorstandsmitglieder/innen Martin Zobrist (Präsident), Roland Gegenschatz (Sport) und Marianne Brunner (Aktuarin) vorzustellen. Aus familiären Gründen nicht dabei war Vizepräsident Hans-Peter Schärer. Für Gesprächsstoff sorgen aber andere Personalien. So übernimmt der bisherige Vizepräsident Christoph Schmutz im Business Club – anstelle seines erkrankten Chefs Roger Faes – neu die Hauptverantwortung.

Einen spannenden Zuzug kann auch die Abteilung «Geldbeschaffung» melden. Ab sofort wird die hauptberuflich als Versicherungs-Brookerin tätige Tina Galli aktiv mithelfen, die Kasse der Red Lions Reinach auf Vordermann zu bringen. Getreu dem Motto: Jeder zusätzliche Franken ist hoch willkommen.
Text: Albert Fässler
Fotos: Gabor Moldovanyi