Fast 200 Zuschauer wollten sich den letzten Auftritt der Red Lions in der eigenen Halle in dieser Saison nicht entgehen lassen. Die Hausherren gingen zwar als Verlierer vom Eis, boten dem Publikum aber eine sehr unterhaltsame Partie.
Lions-Präsident Carl von Heeren sieht das Spiel in der Eishalle jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven an. Zu Beginn der Begegnung gegen Prättigau-Herrschaft, brachte er sich in der Nähe der Strafbanken in Position. Mit einem Sieg, würde sein Team an den Gästen aus Grüsch vorbeiziehen. Platz 8 oder 9, das mache jetzt nicht mehr den grossen Unterschied aus, sagte er im Gespräch. „Wichtig war und ist für uns der Ligaerhalt“, zog er viel mehr bereits eine Art Schlussstrich unter die Saison, die allerdings noch zwei Auswärtsspiele lang andauert. „Der Blick richtet sich nach vorne, die Mannschaft für die neue Saison steht mehr oder weniger.“ Auch Hinsichtlich der Gratis-Eintritte für die Bevölkerung, die durch Firmen und Gemeinden ermöglicht wurden, fänden eine Fortsetzung. Nach dem erstmals sportlich erreichten Ligaerhalt spürt man die Motivation in von Heerens Worten.
Unterhaltsame und schnelle Partie
Beflügelt worden ist das Befinden des Präsidenten auch durch den Auftritt seines Personals auf dem Eisfeld. Mit offensiv ausgerichtetem Spiel boten beide Teams ein sehr unterhaltsames Spiel. Den Torreigen eröffnete schliesslich Noah Allabauer nach gut 13 Minuten. Von der blauen Linie her zog er immer mehr zur Mitte und feuerte unhaltbar ab. Doch auch die Prättigauer hatten an Power einiges zu bieten und schlossen nun ihrerseits zwei sehenswerte Angriffe ab – 1:2.
Nach zwei Dritteln war das Spielgeschenen resultatmässig wieder ausgeglichen. Auf Reinacher Seite holte Michael Nideröst zum Doppelschlag aus, wobei der 3:3-Ausgleich über drei Stationen ein echter Augenschmaus war.
Im Tor stand an diesem Abend der 22-Jährige Marc Witschi, der sich mit seiner Geduld als Nummer 2 im Tor, seinen Einsatz verdient hatte. Dieser musste sich im Schlussdrittel noch zweimal geschlagen geben, als es in der weiterhin munteren und sehr schnellen Partie schnell hin und her ging. Die 3:5-Niederlage ist verkraftbar, die Perspektiven für die nächste Saison sind gut – die auch Präsident Carl von Heeren aus anderer Perspektive in der Halle ohne zu Zögern nennt: „wir wollen in die Playoffs“.
Mutationen im Kader
Nach dem Spiel versammelten sich Team und Spieler-Göttis im «Underwerch» zum Abendessen – derweil wurden auch noch einige Mutationen für den Kader der Saison 2020/2021 bekannt. Während der Vertrag mit Stürmer Glody Bonga-Bonga um eine Saison verlängert wird, muss Vitezslaw Dum seinen Garderobekasten nach drei Jahren im Lions-Dress räumen. Grund ist laut einer Mitteiling des Vereins „einerseits die stagnierende sportliche Entwicklung, anderseits das ungenügende Preis-/Leistungsverhältnis“. Keine Einigung gab es ebenfalls mit Center Yannick Jegen. Der wegen einer Schulter-OP erst seit Januar wieder einsatzfähige Stürmer will sich vermehrt der beruflichen Weiterbildung widmen und spielt deshalb künftig für den Zweitligisten Brandis.
Red Lions Reinach – HC Prättigau-Herrschaft 3:5 (1:2, 2:1, 0:2) Tore: 14. Allabauer (Müller, Nideröst) 1:0, 15. Christen (Durisch, Marugg) 1:1, 17. Christen (Bossi) 1:2; 22. Nideröst (Müller, Allabauer) 2:2, 24. Sprecher Peterhans, Christen, Ausschl. Rietmann) 2:2, 28. Nideröst (Allabauer, Müller) 3:3; 41. Schumacher (Bossi, Marugg, Aussschl. Vogt) 3:3, 59. Hertner (Christen) 3:5. – Strafen: Red Lions 5 x 2min, Prättigau 4 x 2min.
Text/Foto: Remo Conoci/Wynentaler Blatt