Jetzt ist harte Arbeit statt Spass gefragt

Red Lions Reinach: Martin Heiz, Arno Del Curto, Alber Fässler, Raphael Zahner

Die Red Lions Reinach empfangen im letzten Test vor dem Meisterschaftsstart den Zweitligisten HC Seetal am kommenden Samstag in der Eishalle Oberwynental. Nun muss Schluss sein mit Experimenten und von der Mannschaft wird vor allem defensiv eine klare Leistungssteigerung erwartet.

Red Lions Reinach, Headcoach Raphael Zahner
Headcoach Zahner

Sind die Aargauer – nach eigener Einschätzung – ein Playoff-Kandidat oder wird die Saison 2020/21 erneut ein Kampf um die Ligazugehörigkeit? Niemand wagt zum jetzigen Zeitpunkt eine Prognose, zumal die Schützlinge von Raphael „Zasi“ Zahner in allen sechs Testspielen vor allem in der Defensive einen zwiespältigen Eindruck hinterliessen. Das 3:5 gegen die Eisbären St. Gallen im Rahmen des viertägigen Trainingslagers in Dornbirn (Vorarlberg) bestätigte diese Einschätzung. Im Schnitt kassierten die Red Lions fünf Gegentore, was definitiv zu viel ist und nach einer Kurskorrektur schreit. „Wir waren auch diesmal zu offensiv“, musste selbst der Headcoach eingestehen, „wir machen vorne die Tore nicht und bekommen sie dann hinten.“ Es wäre allerdings billig, die Schuld der löchrigen Abwehr in die Schlittschuhe zu schieben. Die Stürmer sind genauso gefordert, ihren Teil an der Defensivarbeit zu übernehmen.

Taktik, System und klare Zuordnung der Aufgaben liegen bekanntlich in der Verantwortung des Trainers. Er muss seinen Schutzbefohlenen in den letzten Tagen der Vorbereitung klar machen, dass die Defensive absolute Priorität hat und dass Tore verhindern wichtiger als das Tore schiessen ist. Jeder Hockeyfan kennt schliesslich den geflügelten Satz: Der Sturm gewinnt Spiele, die Defensive den Meistertitel. Das Spiel gegen Seetal ist damit ein letzter Test mit grosser Bedeutung. Kapiert das Team, dass der Spass zwar wichtig, die harte Arbeit auf dem Eis aber wichtiger ist?

Schützenhilfe vom Teleclub-Experten Samuelsson
Red Lions Reinach, Morgan Samuelsson, Berater, 2018
Teleclub-Experte Samuelsson

In der aktuellen Situation kann man den Beizug des erfahrenen Spielers und langjährigen Nationalliga-Trainers Morgan Samuelsson zweifellos als klugen Schachzug von Trainer Zahner einstufen. Denn der 52-jährige Teleclub-Experte kann dem Team aufgrund seiner Erfahrung wertvolle Tipps geben. Er wird am kommenden Montag (20 Uhr bis 21.20 Uhr) in der Eishalle Oberwynental das Training leiten und zweifellos darauf hinweisen, dass man mit fünf Gegentoren pro Spiel auch in der 1. Liga keinen Blumentopf gewinnt.

 

Neue Freundschaften geschlossen

Reinachs Gemeindeammann Martin Heiz und Trainer-Legende Arno Del Curto – zwei wichtige Werbebotschafter der Red Lions aus Reinach sind sich dieser Tage näher gekommen und (fast) schon Freunde geworden. Das Treffen ins Rollen gebracht hat Martin Heiz, lud er doch zu einer 18-Loch-Runde auf den Golfplatz nach Engelberg (seit Jahrzehnten sein Rückzugsort) ein. Mit im Boot auch Lions-Dompteur Raphael Zahner, der neuerdings Golf spielt, und Medienchef Albert Fässler. Und wer hatte nach viereinhalb Stunden Golf die Nase vorn? Natürlich Gastgeber Martin Heiz dank dem Heimvorteil.

Red Lions Reinach: Martin Heiz, Arno Del Curto,
Eishockey- Experten: Martin Heiz (li.) mit Arno Del Curto
Red Lions Reinach: Martin Heiz, Arno Del Curto, Alber Fässler, Raphael Zahner
Für einmal Spass statt Arbeit (v. li.): Arno Del Curto, Reinachs Gemeindeammann Martin Heiz, Albert Fässler und Neo-Golfer Raphael Zahner.

Beim anschliessenden Nachtessen erfuhr man Erstaunliches. So ist Kultfigur Arno Del Curto neuerdings im Immobilienbereich tätig, hat mit zwei Investoren soeben das Grundstück des einstigen Posthotels in Arosa gekauft. Neu soll es hier bis in drei Jahren im untersten Stock ein Panorama-Restaurant mit Seesicht und in den oberen Stockwerken traumhafte Eigentums-, respektive Mietwohnungen geben. Ein Job im Eishockey ist für Arno Del Curto kein Thema mehr. Zumindest mit den Red Lions bleibt er als Werbebotschafter und zahlendes Business Club-Mitglied aber eng verbunden und hat versprochen, mit seinem „Spezi“ Joe Thornton eines der ersten Heimspiele zu besuchen. Das ist natürlich eine sensationelle Ansage, und Del Curto pflegt Versprechungen einzuhalten. Den Superstar der San José Sharks auf der Tribüne in Reinach zu wissen, wäre jedenfalls eine unglaubliche Attraktion und gleichzeitig eine Rückkehr in alte Gefilde. Thorntons Ehefrau Tabea stammt nämlich aus Menziken.

Text: Albert Fässler