Der Showdown in der letzten Runde der Qualifikation wurde Tatsache. Vier Mannschaften konnten sich noch einen der zwei offenen Playoffplätze schnappen. Die Spielstände wechselten mehrmals, so dass alle vier Teams vorübergehend qualifiziert waren. Die Spannung war nicht zu überbieten. Leider mit einem schlechten Ausgang für die Red Lions.
Nach 20 Minuten immer noch „grün“
Die Anfangsphase gehörte definitiv dem HC Luzern. Angriff um Angriff rollte auf das Tor von Andrin Kunz. Die roten Löwen wirkten sehr nervös. Erst nach einigen Minuten fand man auch ins Spiel. Ein Konter führte zur überraschenden Führung. Pascal Rietmann, der sein letztes Spiel der Karriere absolvierte, konnte nach Zuspiel von Toni Eugster und Daniel Müller zum 0:1 einschiessen. Der Assistgeber Toni Eugster musste in der 15. Minute wegen Haltens die Strafbank aufsuchen. Lange konnten die Red Lions dagegenhalten. Erst zehn Sekunden vor Ablauf der Überzahlsituation traf Mike Küng mit einem verdeckten Weitschuss. Da in Wetzikon und Burgdorf die Spiele unentschieden standen, waren die Red Lions immer noch auf Platz 8.
Die Red Lions wehrten sich erfolgreich
Das Spielgeschehen im 2. Drittel ist schnell erklärt. Der HC Luzern war die aktivere Mannschaft, scheiterte aber immer wieder am ausgezeichneten Andrin Kunz. Aber auch die Red Lions kamen zu Chancen, die ebenfalls nicht ausgenützt werden konnten. In Wetzikon stand es nach 40 Minuten immer noch unentschieden und die Pikes führten in Burgdorf. Die Ausgangslage verbesserte sich, könnte sich aber auch schnell wieder ändern.
Die Ereignisse überschlugen sich
Die Spannung vor den letzten 20 Minuten war riesig. Nach 43 Spielminuten führte ein Abstimmungsfehler in der Red Lions-Offensive zu einem Konter der Luzerner. Diese Chance liess sich das Heimteam nicht entgehen. Routinier Gianmarco Guidon traf zum 2:1. Da auch die Argovia Stars in Führung gingen, rutschte die Mannschaft von Coach Christof Amsler in der Livetabelle auf Platz 9. In der Schlussphase riskierten die Red Lions alles und nahmen auch Goalie Andrin Kunz vom Eis. Erfolglos. Da die Begegnung in Luzern einen zeitlichen Vorsprung hatte, war Warten und die Unterstützung anderer Teams erforderlich. Wetzikon glich zum 3:3 aus und traf vier Minuten vor Schluss zum 4:3-Endstand. Aktuell war es wieder Platz 8. Aber fast zeitgleich traf Burgdorf in einem 5-minütigen Powerplay zum 1:1 und ging eine Minute später mit 2:1 in Führung. Als die Berner in der 56. Minute auch noch das 3:1 erzielten, war klar, dass es für die Red Lions wieder nicht reichen würde. Dachte man. 58 Sekunden vor Spielende schafften die Pikes den Anschlusstreffer. Die Hoffnung, dass die Thurgauer noch den Ausgleich und in der Verlängerung oder Penaltyschiessen den Sieg holen würden, war zurück. Leider blieb es beim 3:2 für Burgdorf, was Platz 8 für die Berner bedeutete. Ein bitteres Saisonende für die Red Lions.
Nur wenig fehlte zur Playoff-Qualifikation
Nach Spielschluss wurde unter den Reinach-Anhängern gerätselt, wo man die nötigen Punkte verloren hat. „Unsere Mannschaft hat in dieser Saison für sehr viele Glanzmomente gesorgt und die Red Lions-Anhänger begeistert. Sie hat trotz grossen Verletzungspech und schlechten Voraussetzungen einen riesigen Charakter gezeigt und die Erwartungen bei Weitem übertroffen“, sagt Sportchef Daniel Zeber zum frühzeitigen Saisonende. Auch Trainer Christof Amsler pflichtet ihm bei: „Das Saisonende ist sehr bitter. Wir hatten im Verlauf der Saison acht Punkte Rückstand auf einen Playoffplatz und sind nochmals zurückgekommen. Trotz des Saisonendes bin ich sehr stolz auf das ganze Team“.
HC Luzern – Red Lions Reinach 2:1
Regionales Eiszentrum, Luzern
382 Zuschauer
0:1 | 08:55 P. Rietmann (T. Eugster, D. Müller)
1:1 | 16:19 M. Küng
2:1 | 42:36 G. Guidon (M. Fischer)
Weitere Resultate – 1. Liga Ostschweiz
GDT Bellinzona – HC Prättigau 6:2
EHC Wetzikon – Argovia Stars 4:3
EC Wil – SC Unterseen-Interlaken 4:1
SC Herisau – SC Rheintal 5:3
EHC Burgdorf – Pikes Oberthurgau 3:2
Text: Daniel Zeber
Fotos: Salvatore Ruffino