Partnerschaft ist keine Einbahnstrasse

Red Lions Reinach, Zeig Herz, lauf' mit!

Im Sommer 2019 erfüllte der Verein «Zeig Herz, lauf mit!» den Traum eines herzkranken Buben aus Reinach, indem er in seinem Namen die Götti-Rolle bei Lions-Stürmer Marco Rosamilia übernahm. Wegen der Corona-Pandemie ist die wohltätige Organisation nun allerdings selber in Nöten, erhält jetzt aber Schützenhilfe von seinem sportlichen Partner.

Red Lions Reinach, Zeig Herz, lauf' mit!
Daniela Hänni, Marco Rosamilia und Matteo Ruffino (Mitte)

Im Leben von Matteo Ruffino (14, Mitte) hat sich in den vergangenen Monaten einiges zum Positiven entwickelt. Sein Herzleiden ist der Bub zwar nicht los geworden (da angeboren), aber zu seinem Freundeskreis zählen inzwischen auch 23 Eishockeyaner und deren Betreuerstab. Das Team hat Matteo nicht einfach akzeptiert, sondern quasi in die eigenen Reihen integriert. Eine Liebe, die erwidert wird. Die Spieler sind Matteos neuen Helden. Gäbe es Bettwäsche in den Klubfarben, der erste Käufer wäre mit Garantie der aufgeweckte Junge aus Reinach.

Alles begann im Sommer 2019. Wie es sein Name verrät, macht sich der Verein «Zeig Herz, lauf mit!» für kleine und grosse Patienten mit Herzproblemen stark. Er sammelt Geld, um unter anderem Träume der Kinder erfüllen zu können. Matteo Ruffino brachte seinen Wunsch zu Papier und der landete in Form eines offiziellen Gesuchs beim Vorstand der erwähnten Organisation – eine Patenschaft mit seinem Lieblingsspieler Marco Rosamilia. Dieser war sich schnell einig und bewilligte die Kosten von 2.500 Franken einstimmig. Die Verlängerung der Zusammenarbeit in der Saison 2020/21 erachtete man auf beiden Seiten als Formsache. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Die Corona-Pandemie hat alle gut gemeinten Pläne und Absichten über den Haufen geworfen. Primär heisst das Ziel für beide Seiten nun «Schadensbegrenzung» oder anders formuliert: «Existenzkampf statt Planungssicherheit.»

Grösste Einnahmequelle versiegt

Der Verein «Zeig Herz, lauf mit!» baut auf Spenden, Kollekten, Erlösen von Firmenanlässen, Legaten von Privaten, vor allem aber auf seinen Sponsorenlauf, der im Zweijahresturnus stattfindet. Da engagieren sich neben vielen «Namenlosen» jeweils auch Prominente aus Wirtschaft, Politik und Sport. Der Reinerlös erreichte zuletzt fast eine sechsstellige Summe und erlaubte es den Verantwortlichen, die Wünsche von herzkranken Kindern zu erfüllen. Der Sponsorenlauf vom 17. Mai – mit dem kompletten Kader der Red Lions am Start – ist nun aber den Restriktionen der Regierung zum Opfer gefallen. Ob und wann dieser Event nachgeholt werden kann, steht momentan in den Sternen.»Damit fällt unsere einzige, grosse Einnahmenquelle weg», konstatiert Vereinspräsidentin Daniela Hänni und ist entsprechend bedrückt. Wie es weitergeht, weiss niemand. Appelliert wird deshalb an die Solidarität der Bevölkerung. Hänni dazu: «Jede Spende ist jetzt natürlich doppelt und dreifach willkommen.»

Die Red Lions Reinach haben diesbezüglich schon mal ein erstes Zeichen gesetzt. Obwohl auch sie die neue Härte des finanziellen Alltags zu spüren bekommen und jeden Franken dreimal umdrehen müssen, hat der Vorstand um Präsident Carl von Heeren, Vizepräsident Thomas Huber, Dino Capilato (Delegierter Business Club), Lori Saputelli (Aktuarin), und Laura Ruffino (Beisitzerin) einstimmig beschlossen, die Partnerschaft mit dem Verein aufrecht zu erhalten. Konkret: Auch ohne Entgelt wird Stürmer Marco Rosamilia in der kommenden Saison das Logo des Vereins «Zeig Herz, lauf mit!» auf seinem Matchdress tragen und so Werbung für die gemeinnützige Organisation machen. Getreu dem Motto: Partner bleiben auch dann Partner, wenn strube Zeiten einen Rollentausch nötig machen.

Der Verein Zeig Herz, lauf mit! (www.herzlauf.ch) bedankt sich an dieser Stelle für jeden freiwilligen Beitrag HERZlich.

Spendenkonto: Zürcher Kantonalbank, 8010 Zürich. Konto: 1100-3818.839. IBAN CH26 0070 0110 0038 1883 9.