Nach dem 3:0-Erfolg im Prättigau gewinnen die Red Lions auch gegen den zweiten Tabellennachbarn Rheintal 3:2 und sind nur noch ein kleiner Schritt vom sportlichen Ligaerhalt entfernt. Es war eine Entscheidung von Sekunden.
Das offensiv ausgerichtete Auftreten beider Mannschaften eröffnete den jeweiligen Stürmern von Beginn an gute Torchancen. Eher per Zufall stand es nach gut fünf Minuten 1:0 für die Gäste aus Widnau. Das Spiel wurde nun intensiver, wobei sich die SC Rheintal-Spieler besonders aggressiv zeigten. Sieben kleine Strafen und zwei 10-Minuten-Absenzen gegen Rheintal im ersten Drittel konnten die Red Lions jedoch nicht ausnützen. Zu unpräzise die Zuspiele, zu wenig durchdacht das Powerplay. Und das bei über drei Minuten doppelter Überzahl. Die Aufreger spielten sich neben dem Eis ab: Einerseits verloren die Gäste die Übersicht, wen sie alles auf die Strafbank zu schicken haben, andererseits blieb die Uhr bei einem Unterbruch nicht rechtzeitig stehen. Schiedsrichter Balz Jung zeigte dem Zeitnehmer an, die Uhr beim nächsten Einwurf bitte fünf Sekunden stehen zu lassen – wie wichtig einzelne Sekunden sein können, würde sich am Ende des Spiels noch zeigen…
Strafminuten: 2:34, 0:0, 8:0
Die Lions kamen im zweiten Drittel besser aus den Startlöchern. Nach 21:40 Minuten verwertete Stefan Sarnovsky ein Zuspiel von Michael Niederöst zum 1:1. Rheintal baute mehr Druck auf, liess aber eine Grosschance nach gut 25 Spielminuten aus, was den Lions Platz für einen Konter liess. Vitezlav Dum stürzte nach einem Doppelpass mit Saranovsky über die eigenen Beine, stand aber sofort wieder auf und düpierte Rheintals Torhüter Vincent Sauter aus kürzester Distanz – 2:1.
Das gleiche Spiel wenige Augenblicke später, nur umgekehrt: Der Puck kullert an Sauters und am Rheintaler Tor vorbei – Gegenstoss – 2:2. Nach der Strafenflut im ersten Drittel blieb die Strafbank im Mitteldrittel übrigens verwaist. Dass Cyrill Meyer nach 32 Minuten mit dem 3:2 das letzte Tors des Abends schiessen würde, darüber konnte man sich lange nicht sicher sein. Einerseits waren es jetzt die Reinacher, die dem Gegner mit vier kleinen Strafen viele Chancen eröffneten, wenigstens noch den Ausgleich zu erzielen. Andererseits lag die Scheibe am Ende des letzten Drittels tatsächlich im Reinacher Tor.Allerdings eine Sekunde zu spät, wie das Schiedsrichtergespann nach kurzer Konsultation schnell entschied. Die Gäste protestierten nur halbherzig – für sie stand der Nichtabstieg schon vor dem Spiel im Oberwynental fest.
Red Lions so gut wie gerettet
Sportlich droht auch den Red Lions nur noch theoretisch der Abstiegsplatz. Zu holen gibt es noch 12 Punkte, der Vorsprung auf den HC Luzern beträgt 11 Punkte. Mit den zwei aufeinanderfolgenden Siegen haben sich die Reinacher die gute Ausgangslage zuletzt selber geschaffen. Mit viel Charakter, wie dem beizufügen ist, denn am Samstag fanden Zahners Spieler nach dem völlig missratenen ersten Drittel zum so wichtigen Zusammenspiel zurück. Der Absteiger scheint indes festzustehen: Luzern muss nach dem Aufstieg am grünen Tisch vor einem Jahr gleich wieder runter. Es sei denn, es zöge sich ein anderes Team aus dem Meisterschaftsbetrieb zurück – sowas passiert ja immer mal wieder.
Red Lions Reinach – SC Rheintal 3:2
(0:1, 3:1, 0:0). Kunsteisbahn Oberwynental, 98 Zuschauer, SR: Jung; Zimmermann, Dummauthioz. Tore: 5. Lins (Ströhle) 0:1; 22. Sarnovsky Nideröst) 1:1, 26. Dum (Sarnovsky) 2:1, 28. Obrist (Breitenmoser) 2:2, 33. Meyer (Mezsargs) 3:2. Strafen: Lions: 5 x 2 min. Rheintal 7 x 2 und 2 x 10 min.
Rangliste 1. Liga Relegation Games, Ost Gruppe: 1. Rheintal 2 Spiele/32 Punkte, 2. Red Lions 2/28, 3. Prättigau 2/26, 4. Luzern 2/17. Vier Runden ausstehend, der Letzte steigt ab.
Text/Foto: Remo Conoci/Wynentaler Blatt