Abgang im Kader, Zuzug im Staff der Red Lions Reinach: Teamsenior Patrick Rothen (35) hat sich entschieden, seine Karriere als Spieler per sofort zu beenden. Er wechselt als Assistenztrainer an die Bande, wird dem Klub also in einer wichtigen Funktion erhalten bleiben
Für Insider kommt der Abgang des letztjährigen Topskorers nicht überraschend. Denn der 35-jährige Patrick Rothen, der es in seiner Karriere immerhin bis in die NLB schaffte, bekundete zunehmend Mühe, das Tempo der Jugend mitzugehen und musste letztlich einsehen, dass er dem Team auf dem Eis nicht mehr helfen kann. In einem Sechs-Augen-Gespräch mit Trainer Raphael Zahner und Sportkommissionsmitglied Heinz Schlatter verständigte man sich schliesslich einvernehmlich auf einen Rollentausch. Statt auf dem Eis wird Patrick Rothen nun seiner ursprünglichen Aufgabe als Konditionstrainer und Assistent des Headcoachs gerecht werden können. An dieser Stelle gilt es die Verdienste des Routiniers zu würdigen. Patrick Rothen war eine treibende Kraft hinter dem 1.-Liga-Projekt und half (mangels Sportchef) im vergangenen Frühjahr auch an vorderster Front bei der Zusammenstellung des Teams 2019/20 mit. Dass die Red Lions inskünftig über einen eigenen Kraftraum verfügen, ist ebenfalls seiner Initiative – und dem finanziellen Einsatz von Vizepräsident Thomas Huber – zu verdanken. Der schwarze Container vor dem Haupteingang der Eishalle wird zweifellos jedem Matchbesucher ins Auge stechen.

Der Wechsel Rothens vom Eis an die Bande hat natürlich Einfluss auf die Breite des Kaders. Denn mit den Stürmern Marco Rosamilia, Nicolas Moldovanyi (beide in der RS), Yannick Jegen (nach Schulter-OP bis Dezember out) und Verteidiger Eriks Zubulis (erlitt im Test gegen Unterseen/Interlaken einen Nasenbeinbruch) haben sich die Reihen wieder gefährlich gelichtet. Immerhin hat der Lette den Eingriff im Kantonsspital Aarau gut überstanden, dürfte aber trotzdem rund drei Wochen fehlen. Last but not least hat sich Neuzuzug Cyril Meier im Trainingslager in Dornbirn eine leichte Knieverletzung zugezogen, sollte jedoch bis zum letzten Test vom nächsten Samstag gegen den HC Seetal (Eishalle Oberwynental, Anpfiff 17.15 Uhr, Eintritt frei) wieder einsatzfähig sein.
Das dreitägige Camp in Dornbirn (Oesterreich) hat deutlich gemacht, dass auf Trainer Zahner und seinen neuen Assistenten Patrick Rothen noch viel Arbeit wartet. Statt 20 stehen ihnen momentan nur 15 Feldspieler zur Verfügung. Durchaus möglich, dass das Kader aufgestockt werden muss. Nach wie vor suchen die Aargauer vor allem einen gelernten Center mit Abschlussqualitäten, doch die sind definitiv Mangelware und dementsprechend teuer.
Text: Albert Fässler