Spiel, Satz und Sieg: Red Lions Reinach schaffen Ligaerhalt

Spiel, Satz und Sieg: Die Red Lions konnten sich mit einem Sieg über den HC Luzern, die noch fehlenden Punkte auf ihr Konto gutschreiben lassen und haben damit den Ligaerhalt geschafft. Am Ende eines Spiels, das einmal mehr die Abschlussschwäche der Wynentaler aufzeigte, stand schliesslich doch ein deutliches 4:0.

Bereits in der ersten Minute erzielte Cédric Schlatter ein Tor für die Gastgeber. Dieses weckte die Hoffnung, dass die Baisse in der letzten Phase der Meisterschaft endgültig überwunden und die Red Lions den Schwung der jüngsten Erfolge zum Sieg über Luzern und zum Ligaerhalt mitnehmen können. Und zwar ohne Nervenflattern der eigenen Fans. Auf dem Papier, gemessen an der Punktzahl, ist Luzern ja auch deutlich unterlegen. Allerdings stammen sechs der 17 Punkte, welche die Innerschweizer auf ihrem Konto haben, von den Red Lions. Die Reinacher sahen dabei vor allem bei der 2:7-Heimschlappe vor drei Wochen überhaupt nicht so aus, wie ein Favorit.

In richtigen Bahnen

Nun hatten sie aber wie erwähnt früh die 1:0-Duftmarke platziert und das Spiel so in die richtigen Bahnen gelenkt. Das blieb auch weiterhin so. Obwohl: Reinach tat sich denn doch schwer, weitere Tore zu schiessen. Man machte das Spiel, agierte offensiv und mit Tempo, suchte den Abschluss, fand ihn auch, aber insbesondere vor dem Tor wirkte vieles zu wenig gefährlich. Gute Einzelleistungen, aber die Durchschlagskraft als Kollektiv fehlte. Gleichzeitig stand man in der Defensive offen und Luzern hatte so Platz zum kontern, doch die Gäste waren noch ungefährlicher. Kurz vor der Pausensirene gelang den Red Lions dann aber doch das 2:0. Niederöst würgte den Puck im dichten Gerangel vor dem Tor, wohl mitsamt einigen Luzerner Spielern, über die Linie – nicht souverän, aber effektiv.

Das zweite Drittel war eines der verpassten Chancen. Allabauer, Mezsargs und Renggli erarbeiteten sich eine Grosschance, scheiterten aber am guten Luzerner Torwart Keller. Etwas später wurde Meyer mittels Querpass vom Pons lanciert, er verstolperte den Puck und auch diese Chance war vorbei. Die einheimischen Fans sahen nun immer wieder gefällige, eingespielte Kombinationen, nur Tore wollten und wollten keine fallen. Auch die aussichtsreiche Szene mit Moldovanyi, Dum und Rietmann brachte keinen Erfolg. In diesem Mitteldrittel sprach der Schiedrichter am meisten Strafen aus. Aber Reinach konnte auch daraus keinen Profit schlagen. So spielte man ab der 36. Spielminute, erneut in Unterzahl. Und weil das Unterzahlspiel gegen Luzern so gut funktionierte, bezog man in der 38. Minute gleich eine weitere Strafe und so ging es wie gehabt bis zur Pausensirene weiter. Auch diese weitere Strafe hatte keine negativen Folgen, selbst im Powerplay. Im Gegenteil, Luzern war harmlos und beinahe hätte Vogt nach einem Solo einen Shorthander gebucht. Mit einer weiteren Chance vom Duo Pons und Meyer ging es in die zweite Pause.

Und danach im gleichen Muster weiter. Nideröst bahnte sich den Weg Richtung Luzerner Tor. Ein Pass in den Slot zu Pons, dieser hob die Stockschaufel an die richtige Stelle, aber der Puck prallte im falschen Winkel ab.

Nun setzte sich aber Luzern zunehmend im Reinacher Drittel fest und beschäftige die Reinacher Defensive. Müller schnappte sich schliesslich den Puck und schickte Mezsargs auf ein Solo. Dieser versenkte den Puck kaltblütig an Keeper Keller vorbei in die Maschen. Anderthalb Minuten vor Schluss, noch immer stand es 3:0, schritt Luzerns Trainer Weber zum logischen Poker. Nach seinem Timeout eilte Keller vom Eis und machte Platz für einen sechsten Feldspieler. Das blieb überraschenderweise auch so, als es an der blauen Linie der Reinacher zum Bully kam. Der Puck glitt nach dem Anspiel zu Pons, der drückte – wenn auch behindert – ab Richtung Tor, 4:0. Der HC Luzern steigt ab, Reinach bleibt oben und liegt momentan in der Tabelle sogar wieder vor dem HC Prättigau-Herrschaft. So wie das während der Meisterschaft längere Zeit der Fall war. Die restlichen Spiele haben bloss noch Absolvierungscharakter. Einen gewissen Reiz könnte bestenfalls noch die Kür haben, sprich: den aktuellen Leader der Relegationstabelle, den HC Rheintal, zu überholen.

Red Lions Reinach – HC Luzern 4:0 (2:0, 0:0, 2:0) Tore: 1. Cédric Schlatter (Müller) 1:0, 18. Nideröst (Ausschluss: Burkart) 2:0, Mezsargs (Müller) 3:0, 60. Pons 4:0 (leeres Tor).

Strafen: 4 x 2 Minuten Red Lions Reinach, 5 x 2 Minuten HC Luzern.

Red Lions Reinach: Kunz; Meyer, Vogt, Schnyder, Schlatter; Jegen, Nideröst, Mezsargs, Rietmann, Moldovanyi, Pons, Müller, Allabauer, Renggli, Sarnovsky, Dum.

HC Luzern: Keller; Hodel, Niderhäuser, End, Thöny, Martschini, Stillhardt; Burkart, Horvath Gabathuler, Racheter, Guidon, Zumbach, Maurenbrechher, Matter, Frei.

Bemerkungen: 59. Timeout HC Luzern.

Text/Foto: mars./Wynentaler Blatt