Steigerungslauf im Derby nicht belohnt

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Unser Medienpartner Wynentaler Blatt berichtet über das Derby Argovia Stars vs Red Lions Reinach

Nachdem die Red Lions Reinach das erste Drittel komplett verschlafen haben, setzen die Oberwynentaler im Derby gegen die Argovia Stars zum Steigerungslauf an. Am Ende hat aber das Heimteam die Nase vorn.

Die Lautsprecheranlage knattere bedrohlich vor sich her und die Würste seien schon in der ersten Drittelspause ausverkauft gewesen. Mit einem 3:0-Vorsprung konnte man sich als Fan der Argovia Stars nach 20 Spielminuten über Nebensächlichkeiten unterhalten. Pascal Wittwer, Carlos Zuberbühler und Michel Simmen sorgten zuvor mit präzisem Kombinationsspiel für einen beruhigenden Vorsprung in einem recht einseitigen ersten Drittel. In diesem gab Kevin Huber seinen Einstand im Reinacher Tor – und war schon nach 40 Sekunden geschlagen. Nach dem 0:2 musste er seinen Platz wegen einem Muskelfaserriss bereits wieder verlassen (siehe Artikel unten). Die Gäste machten in der Anfangsphase nur mit einem Solo von Allabauer (4.) und einem Weitschuss von Mezsargs (5.) auf sich aufmerksam. Eine Dreifach-Chance durch die beiden besten Argovianer Wittmer und Simmen kurz vor dem ersten Pausentee hätte das Score noch deutlicher ausfallen lassen können.

Hart aber fair

In einer äusserst fair geführten Partie – es gab nur zwei kleine Strafen, beide gegen die Lions – hielten die Gäste dem Geschehen im mittleren Abschnitt deutlich mehr Kampfbereitschaft entgegen. Dieses Nachsetzen eröffnete den Gästen zahlreiche Chancen zum ersten Treffer. Zweimal Cédric Schlatter, Pascal Rietmann und Noah Allabauer scheiterten während den ersten Zeigerumdrehungen jedoch an Fabio Meier, dem starken Schlussmann im Aarauer Gehäuse. Die Druck- und Drangphase der Gäste nahm mit dem weiteren Verlauf des Drittels noch mehr zu. Das Heimteam war kaum mehr in der Lage, den Puck unter Kontrolle zu bekommen, geschweige denn, sein Kombinationsspiel aufzuziehen. Aber erst 17 Sekunden vor der zweiten Sirene gelang es dem Reinacher Spieler Simon Schnyder die Scheibe im Zentrum abzufangen und einen wunderschönen Pass auf Rouven Renggli zu spielen, dessen Hereingabe Marco Rosamilia wuchtig versenkte.

Intensives Schlussdrittel

Die Red Lions starteten freilich sehr offensiv in den letzten Abschnitt, was dem Heimteam aussichtsreiche Konterchancen bot. Immer wieder tauchte das Duo Wittmer/Simmen vor Lions-Hüter Marc Witschi auf, der entweder die Schüsse zu neutralisieren wusste, oder auf die inzwischen sehr unpräzise Spielweise der Argovianer zählen konnte. Getroffen haben dagegen die Reinacher. Auch bei ihrem zweiten Treffer brachte das hartnäckige Nachsetzen den Erfolg. Dank guter Störarbeit blieb die Scheibe in der 44. Minute in der Zone der Aarauer und verleitete die Verteidiger zu einem überhasteten Befreiungsschlag. Dieser blieb aber am Stock von Cédric Schlatter hängen. Sein satter Schuss zum 3:2 liess diesmal Torhüter Meier schlecht aussehen und läutete eine intensive Schlussviertelstunde ein, die hochkarätiges Eishockey zu bieten vermochte. Jeder Puckverlust führte zu brenzligen Situationen. Sowohl die Aarauer (Marc Gisin prüfte Wicki zweimal aus der Ferne), wie auch Reinachs Vitezslav Dum (mit einem «Buebetrickli») konnten am Resultat jedoch nichts mehr ändern. Ärgerlich, dass eine von insgesamt nur zwei Strafen gegen Reinach kurz vor Schluss ausgesprochen wurde – und ärgerlich auch, dass nach einem Befreiungsschlag der Aarauer die Uhr noch eine gefühlte Ewigkeit weiterlief und erst bei 0,7 zu spielenden Sekunden angehalten wurde.

Ligaerhalt bleibt realistisch

Einmal mehr kann man feststellen, dass die Red Lions genau so gut als Sieger vom Platz hätten gehen können. Und einmal mehr darf die Zuversicht genährt werden, dass der erstmalige sportliche Ligaerhalt mit dieser Mannschaft eigentlich locker erreicht werden kann. Bereits morgen Samstag geht es für die Red Lions gegen den HC Prättigau-Herrschaft weiter. An das Hinspiel im Oktober haben die Oberwynentaler gute Erinnerungen: Der 2:1-Sieg läutete eine Serie von drei Siegen ein. Die Bündner haben ihrerseits aktuell acht Niederlagen in Folge eingefahren und liegen 7 Punkte hinter Reinach an zweitletzter Stelle. Mit einem Sieg könnten sich die Red Lions von den Abstiegsplätzen deutlich distanzieren. Das Spiel in der Kunsteisbahn Oberwynental beginnt um 17.30 Uhr. Das Weihnachtsevent beginnt schon eine Stunde früher, um 16:30 Uhr. Der Eintritt ist für alle gratis!

Argovia Stars – Red Lions Reinach 3:2 (3:0, 0:1, 0:1). Kunsteisbahn Aarau, 171 Zuschauer. SR: Aegerter/Allenspach/Moser. Tore: 1. Wittmer (Simmen Cueni) 1:0, 8. Zuberbühler (Gisin, Gusset) 2:0, 19. Simmen (Wittwer) 3:0; 40. Rosamilia (Renggli, Schnyder) 3:1; 44. Schlatter 3:2. Strafen: Argovia Stars keine, Red Lions 2 x 2 min. Bemerkungen:Torhüterwechsel bei Red Lions nach 12:48 – Marc Witschi ersetzt Kevin Huber bei seinem Debüt (Muskelfaserriss).

Text: rc
Foto: Otto Lüscher/Wynentaler Blatt