Die vergangenen Spiele waren nicht nach dem Geschmack der Red Lions. Im Spiel gegen die Pikes EHC Oberthurgau wollte man auf die Erfolgsspur zurückkehren. Ein von vielen Seiten bereits verlorengeglaubtes Spiel nahm eine spektakuläre Wendung. Trotzdem wurde es am Schluss nur 1 Punkt.

Kuriose Gegentreffer
Das Spiel begann für die Red Lions optimal. Der aufgerückte Verteidiger Cédric Maurer traf auf Zuspiel von Jamie Leimgruber zur Führung. Der gewünschte Start war perfekt. Aber nur 3 Minuten später lag der Puck hinter Andrin Kunz im Tor. Laurel Rohner traf von hinter der Grundlinie zum 1:1. Die Red Lions powerten weiter, aber ohne weiteren Torerfolg. In der 16. Minute die kalte Dusche. Jamal Lascandri traf aus spitzem Winkel zur 1:2-Führung für die Pikes. Es kam noch schlimmer: Verteidiger Luca Tresch fasste nach einem Bandencheck eine 5-Minutenstrafe. Souverän konnte man die Zeit bis zur Pause ohne weiteren Gegentreffer überstehen.

4 Gegentore innert 12 Minuten
Die Strafe lief auch zu Beginn des Mitteldrittels weiter. Dieses Mal konnte auch das ausgezeichnete Unterzahlspiel einen Gegentreffer nicht verhindern. Der routinierte Dimitri Malgin traf zum 1:3. Es kam noch schlimmer: 5 Sekunden nachdem die Red Lions wieder zu Fünft auf dem Eis standen, beendete Niklas Krismer mit dem 1:4 den Arbeitstag von Goalie Andrin Kunz. Für ihn stand nun Silvan Christen zwischen den Pfosten. Es dauerte nicht lange und auch er war erstmals bezwungen. Jamal Lascandri erhöhte auf 1:5. Die Höchststrafe erhielten die Red Lions in der 34. Minute: Während einem Überzahlspiel entwischte Routiner Yves Sury und sah seinen Abschluss im Netz zappeln – 1:6. Den Red Lions bot sich 3 Minuten vor Drittelsende die Chance auf Resultatkosmetik: Der Pikes-Spieler Julian Auer musste wegen eines hohen Stocks für 4 Minuten auf die Strafbank. Endlich gelang das Erfolgserlebnis. Cyrill Bischofberger verkürzte auf 2:6 und 8 Sekunden vor der Sirene traf Marco Vogt zum 3:6.

Zuschauer reiben sich die Augen
Mit einem 3-Torerückstand ging es in den Schlussabschnitt. Schwer aufzuholen, im Eishockey aber auch nicht unmöglich. Die Red Lions hatten Lunte gerochen und spielten nun wie ausgewechselt. Ging in der Vergangenheit Vieles schief, klappte es nun. Angriff um Angriff lief auf das Tor der Thurgauer. Und den Red Lions gelang die „Mission Impossible“. Aus einem 1:6 wurde innert 14 Minuten ein 6:6. Marc Sahli traf zum 4:6 (44.), Patrick Lerch nach einem Solo über das ganze Feld inklusive frechem Abschluss zum 5:6 und nochmals Marc Sahli mit einem Ablenker zum Ausgleich. Verrückt!

Pikes im Penaltyschiessen effizienter
Es ging in die 5-minütige Verlängerung. In dieser hatten die Red Lions mehr Spielanteile und auch Chancen das Spiel zu entscheiden. Es blieb aber torlos. Das Penaltyschiessen musste entscheiden. Dort konnten die Hechte 2x reüssieren (Lascandri, Schmalbach), während auf Seite des Heimteams nur Marco Vogt traf.

Charakter gezeigt
Wenn eine Mannschaft einen 5-Tore-Rückstand aufholt und noch einen Punkt holen kann, muss man bis zu einem gewissen Mass auch zufrieden sein. Das bestätigte auch Trainer Marc Witschi: „Hätte mir jemand gesagt, dass wir nach einem 1:6 noch 1 Punkt holen, hätte ich unterschrieben. Es ist aber nicht so, dass wir erst ab der 38. Minute EIshockey gespielt haben. Ich kann der Mannschaft nicht viele Vorwürfe machen. Die Gegentore waren von der unglücklicheren Sorte. Wir haben Fortschritte zu den vergangenen Spielen gemacht und Charakter gezeigt“.

Auf ins Appenzellerland
Am Samstag reist unsere Mannschaft ins Appenzellerland. Die junge Mannschaft von des SC Herisau ist die positive Überraschung der bisherigen Saison. In 9 Spielen konnten bereits 16 Punkte gesammelt werden. Spielbeginn im Sportzentrum ist um 18.30 Uhr.

Red Lions Reinach – Pikes Oberthurgau 6:7 n.P.

Red Lions Reinach: Kunz (Christen); Maurer, Lerch, Schnyder, Tresch, Häfelfinger, Hänseler, J. Schmid; Odermatt, Vogt, Sahli, Wyss, Kiss, Bischofberger, E. Schmid, Leimgruber, Boschung, Bonga-Bonga, Arm, Maraffio, Eichenberger;

Bemerkungen:
Red Lions Reinach ohne Zogg (verletzt), Peloso, Stucki (überzählig); 37. F. Hänseler verletzt ausgeschieden

Resultate 1. Liga Ost
SC Rheintal – EHC Wallisellen 5:2
HC Prättigau – SC Herisau 3:4 n.P.
EHC Burgdorf – EC Wil 4:1
HC Luzern – GDT Bellinzona 4:6