Unser Medienpartner Wynentaler Blatt berichtet über das erste Derby gegen die Argovia Stars.
Ein in vielen Belangen schwacher Auftritt der Red Lions Reinach führt zum glasklaren und auch in dieser Höhe verdienten 4:0-Sieg der Argovia Stars. Die Vorzeichen vor dem ersten Kantonsderby der Saison standen zwar umgekehrt, das junge Team aus Aarau ging die Aufgabe aber deutlich motivierter an.

Das Positive aus Reinacher Sicht vorneweg: In der Tabelle liegen die Red Lions weiterhin vor den Argovia Stars, weshalb die Beantwortung der Frage nach der Nummer 1 im Kanton noch etwas aufzuschieben ist. Auf dem Eis aber waren die «Aarauer» die klar bessere Mannschaft. Das junge Team befindet sich im Aufbau und darf für sich in Anspruch nehmen, unbeschwert aufspielen zu können.Und genau das taten sie − im Fokus der 230 Zuschauer gingen die Argovia Stars mit deutlich mehr Engagement ins Spiel als die Gäste. Aus Reinacher Sicht gingen im ersten Drittel zu viele Zweikämpfe verloren und praktisch alle Pässe an die blaue Linie wurden abgefangen. Mit nur jeweils einem Tor in den beiden ersten Dritteln gelang es dem Heimteam vorerst jedoch nicht, übermässig Kapital aus der Situation zu schlagen − für das 1:0 brauchte es gar eine Überzahlsituation, die dafür innert 9 Sekunden ausgenutzt wurde. Auch kein Ruhmesblatt für die Reinacher.
Nach 47 Minuten war das lustlose Geschiebe danach entschieden − Pascal Wittwer legte zum 3:0 ein. Der 36-Jährige Ex-NLB-Spieler war bis zuletzt sogar an allen vier Argovia-Toren beteiligt. Gefährlich wurden die Red Lions nur im eigenen Überzahlspiel. Das trifft allerdings nicht während der Herausnahme des Torhüters 5 (!) Minuten vor Schluss zu, als eben dieses vierte Tor fiel.
Jetzt kommen die schweren Brocken
Die Gäste aus Reinach kamen mit einem 5:1-Sieg im Rücken aus dem Spiel gegen Unterseen Interlaken, während die Argovia Stars gegen Rheintal knapp verloren haben. Die Liga ist derzeit sehr ausgeglichen: Zwischen Platz 1 (Bellinzona) und Platz 8 (Argovia) liegen nur fünf Punkte − doch das Ganze kann auch täuschen, denn gerade die Red Lions holten ihre bisherigen Siege gegen die drei aktuell Letztplatzierten, die schweren Brocken kommen erst jetzt.
Mit dem HC Prättigau-Herrschaft (am kommenden Samstag zuhause und am Mittwoch auswärts) stehen noch zwei Spiele gegen einen direkten Konkurrenten um die Playoffs an, danach heissen die Gegner bis Mitte November Bellinzona, Wezikon und Wil, die alle drei stärker als die Red Lions einzuordnen sind. Zusammen mit dem Cup-Kracher gegen Arosa (am Sonntag, 23. Oktober, 15.15 Uhr) stehen den Red Lions also schwierige Aufgaben bevor. Die lange Verletztenliste und der Beizug von Spielern mit B-Lizenz machen diese auch nicht viel einfacher. Was man aber sicher besser machen kann: Mehr Engagement aufs Eis legen, als beim Spiel in der Keba Aarau.
Text/Fotos: Wynentaler Blatt/Remo Conoci