Unser Medienpartner Wynentaler Blatt berichtet über das Match der Red Lions Reinach gegen den HC Prättigau-Herrschaft.
Mit einem weiterhin sehr schmalen Kader verlieren die Red Lions Reinach ein hart umkämpftes, zum Ende des Abends unfaires Spiel gegen Prättigau. Auch die Schiedsrichter haben ihren Teil zur Aufregung beigetragen.
Bereits in den beiden ersten Spielabschnitten war eine gewisse Aggressivität auszumachen. Was die 159 Zuschauer bei normalem Fortlauf der Dinge als «intensiven Einsatz» hätten abhaken können, endete zum Schluss in einer unschönen Rangelei. Bevor es aber zum finalen Faustkampf kam, zeigten die ersatzgeschwächten Red Lions ein gutes erstes Drittel. Prättigau war zwar deutlich mehr in Scheibenbesitz und generierte auch die besseren Torchancen – das 1:0 erzielte aber Remo Heitzmann für die Red Lions, der einen Schuss von Simon Schnyder abzufälschen vermochte. Die Gäste brauchten für ihren ersten Treffer dagegen die Mithilfe des Reinacher Torhüters Brian Stucki, der einen Schuss von Simon Scherrer abprallen liess. Ivo Knuchel liess sich nicht zweimal bitten und glich zum 1:1 aus.
Viele Strafen im 2. Drittel
Das Mitteldrittel war von vielen Unterbrüchen geprägt, insgesamt sprach Schiedsrichter Julien Locorotondo 10 Strafen aus, die Hälfte davon wegen «Faustkampf». Auf die Torausbeute hatten diese Strafen jedoch keinen direkten Einfluss, denn beim 1:2 (32. Minute, erneut durch Knuchel/Scherrer), sass von beiden Teams je ein Boxkämpfer auf der Strafbank. Brian Stucki im Reinacher Kasten konnte sich danach mehrmals bei guten Torschüssen auszeichnen, wodurch es vor dem letzten Drittel weiterhin spannend blieb.
Eine «dumme» Strafe wegen Spielverzögerung auf Seiten der Red Lions beendete Gianni Hertner in der 46. Minute, indem er für die Bündner das 1:3 erzielte. Das Spiel schien gelaufen – wäre da nicht das Schiedsrichtergespann gewesen, das zwei grobe Bandenchecks seitens der Gäste irgendwie übersehen hat. Die Reinacher traten nun mit der Wut im Bauch an und forcierten durch Glody Bonga-Bonga noch den Anschlusstreffer. Sechs Sekunden vor Schluss platzte jedoch einigen Akteuren der Kragen, als sogar einer der Linienrichter sich in einen Zweikampf einmischte, noch bevor das Spiel unterbrochen war.Wieder flogen die Fäuste und offenbar kassierte besagter Linienrichter einen Kinnhaken. Von wem dieser stammte, wusste nachher niemand so genau, am allerwenigsten die Schiedsrichter, die aber dennoch drei Spieldauer-Disziplinarstrafen aussprachen.Aus dem Schneider ist Kevin Boschung, dem die Tat vorerst unterstellt wurde, später musste sich Remo Heitzmann dafür rechtfertigen. Der Verband hat ein Verfahren wegen Angriffs auf einen Offiziellen eingeleitet. Das Urteil steht noch aus.
«Rückspiel» fand am Mittwoch statt
Dem Schiedsrichter die Schuld für die Niederlage am Samstag in die Schlittschuhe zu schieben wäre aber zu kurz gegriffen. Der Sieg der Prättigauer ist nicht gestohlen. Die beiden Teams konnten bereits gestern Mittwochabend die Frage nach dem sportlich stärkeren Team noch einmal auf dem Eis austragen. Das Spiel wurde aber erst nach Drucklegung dieser Zeitung ausgetragen. Am kommenden Wochenende ruht die Meisterschaft für die Red Lions. Am Sonntag, 23. Oktober wartet aber dennoch ein Saison-Highlight auf die Reinacher. Um 15.15 Uhr ist das Cupspiel gegen den EHC Arosa angesetzt.
Text/Foto: Wynentaler Blatt/Remo Conoci