Wynentaler Blatt: Red Lions haben Playoffs in den eigenen Kufen

EHC Wetzikon vs Red Lions Reinach: Toni Eugster

Ein Spielbericht von Remo Conoci im „Wynentaler Blatt“.

Um die Playoffs noch erreichen zu können, brauche es in den verbleibenden Qualifikationsspielen gegen die drei Spitzenteams der Liga mindestens einen Exploit, schrieb diese Zeitung vergangene Woche. Bereits im ersten Spiel gelingt ein erster Schritt. Der Siegtreffer in Wetzikon fiel dabei Sekunden vor Schluss und hievt die Red Lions auf einen Playoff-Platz.

Für einen heroischen Sieg der Red Lions bei Co-Leader Wetzikon sprach vor dem Spiel nicht besonders viel. Im Cup war man gerade erst gegen einen Zweitligisten ausgeschieden, das letzte Heimspiel gegen Bellinzona ging nach magerer Leistung verloren. In Wetzikon erwartete zudem eine Rekordkulisse mit 926 Zuschauern einen klaren Heimsieg.

Doch Trainer Christoph Amsler scheint die richtigen Worte gefunden zu haben. Torhüter Adrian Kunz hielt alles, was auf seinen Kasten kam, während Daniel Müller und Marco Rosamilia die beiden gefühlt einzigen Konterchancen eiskalt zur 2:0-Führung verwertet haben. «Das Niveau im Startdrittel war sehr hoch, in den nächsten 20 Minuten legten beide Mannschaften aber noch eine Schippe darauf», berichtet Sportchef Daniel Zeber danach über das Mitteldrittel. Daraus resultierte ein umkämpftes, begeisterndes Spiel. Optisch weiterhin überlegen, brauchten die Hausherren für ihren ersten Treffer jedoch die gütige Mithilfe des Schiedsrichters. Reinachs Marco Vogt kollidierte mit Schiedsrichter Michael Graber, was dem Gegner freie Bahn zum 1:2 bescherte.

Eishockey der Spitzenklasse

Ab der 52. Minute überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst gelang im Überzahlspiel Gian-Andrea Thöny der Ausgleichstreffer für Wetzikon, ehe sich erneut die 2. Linie der Gäste durch die Verteidigung des Gegners wirbelte und Toni Eugster zur neuerlichen Führung einschieben konnte. Wiederum Thöny sorgte fünf Minuten vor Schluss für das 3:3, doch ein weiteres Mal wollte sich Reinach-Hüter Kunz nicht mehr geschlagen geben. «Und plötzlich lief Patrick Lerch los», fasst Sportchef Zeber die Situation 40 Sekunden vor Schluss zusammen: «Patrick Lerch tanzt alle aus, und findet mit einem perfekt getimeten Pass den mitlaufenden Pascal Rietmann» − 4:3 aus Sicht der Reinacher und das Ganze erst noch in Unterzahl, wohlverstanden.

Vorentscheidendes Heimspiel − Showdown in Luzern

Mit dieser Willensleistung melden sich die Red Lions im Kampf um die Playoffs zurück. Dank der höheren Anzahl geschossener Tore liegen die Reinacher gegenüber den Argovia Stars auf der 8. Position. Neu können die Oberwynentaler diesen Playoff-Platz nun aber aus eigener Kraft halten, wie ein Blick auf das Restprogramm zeigt. Die Tabelle ist etwas unübersichtlich, weil das Spiel SC Herisau − EHC Burgdorf beim Stand von 0:1 wegen einem Loch im Eis abgebrochen werden musste. Über Wertung oder Neuansetzung war bis Redaktionsschluss nichts bekannt. Eine Ansetzung ist schwierig, da beide Teams Mitte nächster Woche noch ein Cupspiel austragen.

Am kommenden Samstag können sich die Red Lions auch mit einem Sieg gegen den EC Wil noch nicht definitiv für die Playoffs qualifizieren. Aber auch bei einer Niederlage ist noch nichts verloren. Dem Heimspiel am kommenden Samstag, 21. Januar um 17.30 Uhr in der Kunsteisbahn Oberwynental kommt aber eine bedeutende Rolle zu, denn eine Woche später wartet der Showdown in Luzern − wo bekannterweise Ex-Red-Lions-Trainer Raphael Zahner die Qualifikation als Leader längst geschafft hat. Geschenke wird er wohl trotzdem keine machen wollen.

Text und Titelbild: Remo Conoci/Wynentaler Blatt