Wynentaler Blatt: Trainerwechsel bei den Red Lions Reinach

Red Lions Reinach hat einen neuen Trainer. Adriano Pennaforte
Adriano Pennaforte ersetzt Michael Nideröst

Am vergangenen Montag wurde Adriano Pennaforte der Mannschaft als neuer Headcoach vorgestellt. Der Süditaliener ersetzt Michael Nideröst, den man im Team möglichst weiterbeschäftigen möchte. Mit dem Wechsel erhofft sich die sportliche Leitung einen Schub, den es für das Erreichen der Playoffs noch brauche.

Red Lions Reinach: neuer Headcoach Adriano Pennaforte
Adriano Pennaforte

Die Meldung über den Trainerwechsel bei den Red Lions Reinach kommt just vor dem Derby, auswärts gegen die Argovia Stars am kommenden Samstag. Ein wichtiges Spiel, aus der Optik der Oberwynentaler, denn gegen die erstarkten Hauptstädter müssen dringend Punkte her, wenn der 8. Platz noch erreicht werden soll. Der neue Mann an der Bande heisst Adriano Pennaforte, 30 Jahre alt, gelernter Verteidiger aus Lecce, Italiener mit Schweizer Pass. Er übernimmt den Posten von Michael Nideröst «Es war eine schwierige Entscheidung», räumt Sportchef Roland Gegenschatz gegenüber dem Wynentaler Blatt ein. «Wir sind in Reinach zu einer Einheit zusammengewachsen und haben uns gemeinsam ein hohes Ziel gesetzt, nämlich das Erreichen der Playoffs». Man habe innerhalb des Vorstands, mit dem Staff und mit Headcoach Michael Nideröst Gespräche geführt, wie der dafür nötige Schub generiert werden könnte, sagt Gegenschatz weiter. «In der Summe glauben wir, dass ein Trainerwechsel sich auf die Spielweise des Teams auswirken wird und dass wir für die Gegner unberechenbarer werden. Wir wollen ein Zeichen setzen, dass uns die gesetzten Ziele wichtig sind und hoffen, dass ein Ruck durch die Mannschaft geht».

Wil-Pleite ausschlaggebend

Tatsächlich konnte man als Zuschauer in den letzten Spielen feststellen, dass es den Gegnern gut gelingt, das Spiel der Red Lions zu lesen. Zuletzt geschah dies im Heimspiel gegen den EHC Wil. Der Gegner beschränkte sich darauf, die Bemühungen der Lions zu neutralisieren. In den weitgehend ereignislosen ersten zwei Dritteln gelang den Gästen jeweils ein Tor – mehr brauchte es nicht. Die Lions wirkten über das ganze Spiel wie gelähmt, wenn sich der Gegner in ihrem Drittel angesiedelt hatte.

In 13 Sekunden zum Ausgleich

Im letzten Abschnitt waren also die Red Lions gefordert, sonst drohte am Schluss des Spiels der Samichlaus die Rute auszupacken. Weitere zehn Minuten mussten jedoch vergehen, ehe die Red Lions nach dem genommenen Timeout endlich aufwachten. Marco Vogt schiebt den Puck der blauen Linie entlang zu Gian-Andri Gegenschaft, dieser zieht ab, und Nicolas Moldovanyi sorgt mit dem Ablenker dafür, dass die Scheibe zwischen den Schonern des Torhüters durchrutscht. Handgestoppte 12,96 Spielsekunden später jubelten die Red Lions erneut und relativierten das bisher Gesehene.

Red Lions Reinach, Roland Gegenschatz, Teammanager
Roland Gegenschatz

An diesem Punkt hakt Sportchef Gegenschatz ein: «Genau diese Momente müssen wir bewusst generieren. Unerwartete und entschlossene Spielzüge erfolgreich abschliessen». Nur zehn Minuten lang war gegen Wil Pepp im Spiel – natürlich war auch etwas Pech dabei, dass den Gästen bei ihrer einzigen wirklich guten Chance in der Schlussphase der dritte Treffer gelang. «Es ist nicht immer nur Pech», brummte Gegenschatz direkt nach dem Spiel, ehe er dem Samichlaus beim Säckliverteilen half. Die Rute nahm dieser zwar nicht hervor, aber auch dem Samichlaus ist nicht entgangen, dass in diesem Spiel mehr drin gelegen wäre, wenn man das Feuer früher entfacht hätte.

Was macht Michael Nideröst?

Nun also der Trainerwechsel. Adriano Pennaforte ist kein unbeschriebenes Blatt im Eishockey-Sport: Als Spieler durchlief er die höchsten Leistungsklassen der Nachwuchsorganisationen in Rapperswil und beim HC Lugano. Als Aktiver spielte der Verteidiger in den zweithöchsten Ligen der Schweiz und in Finnland. Als Trainer sammelte der 30-Jährige in Finnland Erfahrungen im Nachwuchsbereich, ehe er nach Arosa in die Schweiz zurückkehrte und zuletzt seinen Stammclub Glarner EC in der 3. Liga coachte.

«Wir wollen Michael Nideröst bei den Red Lions halten», lautet die in einem solchen Fall unerwartete Antwort bezüglich Zukunft des entlassenen Trainers. Gegenschatz weiter: «Nidi ist ein wertvolles Mitglied unseres Teams. Auch wenn er im Moment als beurlaubt gilt, ist für mich ist klar, dass es für ihn als Assistenten oder als Spieler weiter gehen kann, aber diese Entscheidungen sind noch nicht gefallen.» Pennaforte hat derweil einen Vertrag bis Ende Saison unterschrieben, mit der Option, die Zusammenarbeit darüber hinaus zu verlängern. «Auch mit den meisten Kaderspielern konnten die Verträge verlängert werden», gibt Gegenschatz einen Einblick in die laufende Plamung für die nächste Saison. Verhandlungen mit zwei jungen Hoffnungsträgern laufen. Zunächst steht jedoch das Derby gegen die Argovia Stars im Fokus. Pennaforte, der dem Team Anfang Woche vorgestellt wurde, wird in Aarau erstmals an der Reinacher Bande stehen. Spielbeginn ist um 17.30 Uhr.

Titelfoto: Manchmal war’s einfach ein «Gestocher»: Marco Vogt gelingt es nicht, den Puck in der Luft zu treffen – allerdings auch seinen Gegnern nicht.

Text/Titelfoto: Remo Conoci/Wynentaler Blatt