Die Red Lions Reinach und der EHC Wil begegneten sich in der Kunsteisbahn Oberwynental auf Augenhöhe, sorgten aber für wenig Höhepunkte. Als das Heimteam aufwachte, reagierten die Ostschweizer aber prompt und nahmen alle drei Punkte mit nach Wil: Red Lions Reinach – EHC Wil 2:4 (0:1, 0:1, 2:2)
Das weitgehend ereignislose erste Drittel war geprägt vom einzigen Tor das in dieser Phase erzielt wurde. In der ersten sich bietenden Überzahlsituation (Strafe gegen Marco Rosamilia) nutzte Alex Jäppinen den dichten Verkehr vor Reinach-Hüter Brian Stucki und feuerte die Scheibe von der blauen Linie her unhaltbar an Gut und Böse vorbei. In der Folge wechselten sich die Druckphasen etwas ab, wobei die Lions immer etwas gelähmt wirkten, wenn dich der Gegner erst einmal in ihrem Drittel angesiedelt hat. Umgekehrt gelang es dem Heimteam vorerst nicht, die sich bietenden Kontermöglichkeiten auszunutzen. Wenige Schüsse mit dem Prädikat «Auf gut Glück» müssen herhalten um die Offensivaktionen beider Teams zu beschreiben. Immerhin wurde eine zweite Untezahlsituation souverän gelöst, womit der knappe Rückstand bis zur ersten Sirene Stand hielt.
Im zweiten Durchgang kam nun das Heimteam zu zwei Überzahlgelegenheiten, ohne dass sich am Gesamtbild etwas geändert hätte. Beide Teams neutralisierten sich in ihren Bemühungen das Spiel schön zu gestalten, Emotionen kamen überhaupt keine auf, sogar die Strafen wurden nicht in hektischen Spielsituationen ausgesprochen, sondern gleich zweimal hintereinander (gegen Wil), weil der Puck unerlaubterweise vom Eisfeld befördert wurde. Zu kompliziert wollte man es insbesondere auf Reinacher Seite machen. Schnörkellos dagegen der zweite Treffer für die Gäste, für den es jedoch erneut einen Mann mehr auf dem Eis brauchte – Rouven Renggli sass auf der Bank. Lars Kellenberger stellte kurz vor der zweiten Pause auf 2:0 für seine Farben.
In 13 Sekunden zum Ausgleich


Im letzten Abschnitt waren also die Red Lions gefordert, sonst drohte am Schluss des Spiels der Samichlaus die Rute auszupacken. Weitere zehn Minuten mussten jedoch vergehen, ehe die Red Lions nach dem genommenen Timeout endlich aufwachten. Marco Vogt schob den Puck der blauen Linie entlang zu Gian-Andri Gegenschatz, dieser zieht ab, und Nicolas Moldovanyi sorgt mit dem Ablenker dafür, dass die Scheibe zwischen den Schonern des Torhüters durchrutscht. Handgestoppte 12,96 Sekunden später jubelten die Red Lions erneut und relativierten das bisher Geschriebene. Die Gäste gewinnen zwar das Anspiel, doch spielt deren Stürmer Leeroy Rusi das Spielgerät Remo Heitzmann auf die Kelle. Dieser reagiert blitzschnell, bedient Daniel Müller und dieser wiederum Michael Leu – 2:2.
Nun war endlich Pepp im Spiel und die Lions kamen zu mehreren guten Chancen. Zwar darf man auch das Pech im Abschluss erwähnen, davon wollte aber Sportchef Roland Gegenschatz nach dem Spiel kopfschüttelnd nichts wissen: «Es ist nicht immer nur Pech» brummte er, ehe er dem Samichlaus beim Säckliverteilen half. Die Rute nahm dieser zwar nicht hervor, aber auch ihm wird nicht entgangen sein, dass die Reinacher in der Defensive zu wenig konsequent ran gegangen sind und zuletzt noch ein Tor kassiert haben. Das 2:4 (inkl. Emptynetter) aus Sicht der Lions ist über das ganze Spiel gesehen kein Zufall – mehr wäre gegen das ebenso biedere Wil auf jeden Fall drin gelegen, wenn man das Feuer etwas früher entfacht hätte.
